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Im Gespräch mit Jörg Stricker und Klaus März

v.l.n.r. Jörg Stricker und Klaus März

Im Gespräch mit Jörg Stricker und Klaus März

Seit wenigen Monaten ist die AW Idstein (ehemals Otto Stricker Bau GmbH) fester Bestandteil unserer Unternehmensgruppe. Aber wer steckt eigentlich hinter der Gesellschaft? Was zeichnet das Familienunternehmen aus? Und wie kam es eigentlich zur Übernahme durch die Bauunternehmung Albert Weil AG? Wir haben bei Jörg Stricker (JS) und Klaus März (KM) einmal nachgefragt.

Die Otto Stricker Bau GmbH ist, wie die Albert Weil AG, ein Familienunternehmen. Gab es zwischen den Unternehmen auch schon vorher Kontakt?
JS: Definitiv, wir hatten schon immer einen guten Draht zueinander. Bereits über meinen Vater. Mit 17 habe ich damals über ein ¾ Jahr ein Praktikum bei der Albert Weil im Straßenbau absolviert. Das war eine sehr schöne Erfahrung.

Gab es auch schon gemeinsame Baustellen?
Ja, auch die gab es. Wir haben z.B. für die AG schon Asphaltdecken eingebaut, waren Nachunternehmer für Betonarbeiten und haben auch umgekehrt die Bauunternehmung hinzugezogen, wenn wir etwas nicht leisten konnten. Albert Weil war schon immer unsere erste Adresse.

Was verbindet aus Ihrer Sicht beide Firmen?
Beides sind Unternehmen aus der Region und wir waren uns von Anfang an sympathisch. Wir sind uns auch unserer Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern sehr bewusst. Was wir sehr schätzen, ist die Zuverlässigkeit. Man kann sich einfach aufeinander verlassen.

Und wie kam es zur Übernahme?
Tatsächlich hatten wir keine Nachfolgeregelung. Ich selbst (JS) habe mir schon lange Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen soll. Als dann die ersten Gespräche der Albert Weil AG stattfanden, haben wir sofort ja gesagt. Es gab zwar auch eine klassische Pro-Contra-Liste, aber die Pro-Seite hat ganz klar überwogen.

Vllt. noch ein paar Informationen zur ehemaligen Otto Stricker GmbH: Mit welchem Begriff lässt sie sich am besten beschreiben?
Als traditioneller Familienbetrieb. Die Mitarbeiter haben eine hohe Identifikation mit der Firma und eine starke Gemeinschaft.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, bei der Otto Stricker GmbH zu arbeiten und sind dort bis heute geblieben?
KM: Mich hat 1988 der damalige Geschäftsführer, Klaus Stricker, angesprochen. Schon nach dem ersten Gespräch war die Option für mich direkt interessant. Kurz danach habe ich zugesagt und es bis heute nicht bereut.
JS: Es gab tatsächlich einen Zeitpunkt, zu dem ich nicht bei der Firma Otto Stricker gearbeitet habe. Letztlich war aber die Bindung zum Familienbetrieb zu groß. Für mich war daher schnell klar, dass ich in den Betrieb einsteigen und diesen weiterführen möchte.

Wann man eine Stricker-Baustelle oder das Idsteiner Büro betritt: Was fällt sofort auf?
Unsere Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit. Sie bekommen sogar oft von Anwohnern Kaffee gebracht. Es ist einfach ein Miteinander und das hilft immer! Im Büro, auf meinem (KM) Schreibtisch, stehen immer Süßigkeiten für die Mitarbeiter. Daher ist der erste Weg oft zur Süßigkeitendose (lacht).

Die erste gemeinsame Firmenfeier mit den neuen Kollegen – worauf dürfen wir uns freuen?
Meistens gab es zwei Feiern – einen Grillabend und eine Weihnachtsfeier. Es ist einfach entspannt und man findet die Ruhe, sich mit allen zu unterhalten. Und man sieht auch das Interesse der Mitarbeiter an der Firma und das macht einfach Spaß.

Gibt es eine Otto Stricker-Baustelle, die ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Alle Baustellen sind besonders und individuell, aber wir hatten vor ein paar Jahren eine Maßnahme in der Idsteiner Obergasse. Dort wurde chinesisches Pflaster verlegt. An dieser Stelle gab es viele Themen, u.a. der Transport des Materials von China über den Hamburger Hafen mit dem Zoll etc.; Freigabeprozesse, um den Transport nach Idstein zu ermöglichen; und der Standort im Altstadtbereich. Und jeder Polier freut sich auf größere Maßnahmen, auf die man am Ende stolz ist. Unser erstes, größeres Baugebiet war 1990 Gensberg II mit einem Bauvolumen von über 2 Millionen Mark. Das war ein Highlight. Oder auch der Busbahnhof in Idstein. Eine Maßnahme, der man immer wieder begegnet. Leider mussten wir diese übrigens nach ein paar Jahren wieder erneuern, da sich Vorschriften geändert hatten. Das war durchaus kurios.